Was ist eine Uterusatonie?

Was ist eine Uterusatonie?

Bei der Geburt ist man grundsätzlich schon aufgeregt. Ein neues Leben kommt auf die Welt. Mit dabei ist aber auch immer die Angst vor Komplikationen. Eine häufige Komplikation ist die Uterusatonie. Hier erfährst du alles zu diesem Problem. Dazu gehören die Symptome, die Risikofaktoren allgemein und wie hoch die Häufigkeit ist.

Was versteht man unter einer Uterusatonie?

Hinter diesem Wort verbirgt sich eine verminderte Kontraktion der Uterusmuskulatur. Ursachen hierfür können sein: eine unvollständige oder auch eine vollständige Plazentaausstoßung. Das bedeutet, dass die Gebärmutter sich nicht mehr richtig zusammen. Aufgrund dessen erleidet die Mutter einen erheblichen Blutverlust, der auch eine Lebensgefahr darstellen kann. Das ist eine der häufigsten Todesursachen der Mutter nach der Geburt.

Was sind die Ursachen?

Die mit Abstand häufigste Ursache für ist eine Störung bei der Ablösung der Plazenta von der Gebärmutterwand. In den Fällen ist die Plazenta mit der Gebärmutterwand verwachsen. Oftmals gibt es diese Verwachsungen an einer vernarbten Stelle, beispielsweise von einen Kaiserschnitt. Das ist nur einer der Risikofaktoren.

Auch ein überdurchschnittlich großes Kind, zu viel Fruchtwasserbildung oder Mehrlingsschwangerschaften erhöhen die Häufigkeit. In der Vergangenheit haben aber auch die Verwendung einer Saugglocke oder einer Geburtszange das Problem hervorgerufen. Wenn die Geburt sehr lange dauert und aufgrund dessen auch eine Anästhesie verabreicht, dann zählt das ebenfalls zu den Risikofaktoren. Weitere Ursachen können Myome (gutartige Tumore) in der Gebärmutter sein, die in aller Regel von dem Arzt vorher bei einer Untersuchung festgestellt worden sind.

Welche Symptome treten im Vorfeld auf?

Im Vorfeld gibt es keine Symptome, die man als Frau selbst erkennen kann. Zuvor kann nur eine Diagnose des Frauenarztes eine Prognose abgeben, ob dieses Problem auftreten könnte. Bei der Geburt selbst wird das dann festgestellt. Nach der Geburt wird kontolliert, ob die Plazenta ausgestoßen wurde. Der Abdomen (Bauch) der Mutter ist dann druckempfindlich und aufgrund der starken Blutung werden bald Kreislaufprobleme auftreten.

Wie kann man dem Vorbeugen?

Richtig vorbeugen kann man leider nicht. Auch eine bestimmte Leitlinie zum Befolgen gibt es nicht. Wenn der Arzt vorher ein erhöhtes Risiko dafür feststellt, dann kann man die Komplikation umgehen und einen Kaiserschnitt durchführen. Das wird oft gemacht, wenn der Grad der Gefährdung für Mutter und Kind zu groß ist. Auch wenn dieser Eingriff eher zur Routine geworden ist, bleibt dennoch ein Restrisiko. Die einzige Leitlinie ist es, jede Vorsorgeuntersuchung wahrzunehmen.

Welche Therapie wird eingesetzt?

Diese Komplikation kann leider nicht immer vollständig behandelt werden. In solchen Fällen kann das Kind oft nicht gerettet werden. In jedem Falle muss die Gebärmutter ausgeschabt werden. Dafür ist eine Anästhesie erforderlich, da diese Behandlung schmerzhaft ist. Wenn der Mutterkuchen komplett ausgestoßen wurde und sich die Gebärmutter dennoch nicht zusammenzieht, dann können erstmal Medikamente verabreicht werden. Dabei handelt es sich um sogenannte Kontraktionsmittel. Diese sollen den Muskel des Uterus unterstützen. Gleichzeitig wird die Gebärmutter regelrecht ausgedrückt, um den Muskel zu stimulieren.

Zudem kann der von außen angewandte Credé-Handgriff die Ablösung der Plazenta herbeiführen. Sollte das nicht helfen, dann kann der Hamilton-Handgriff angewendet werden. Dieser Griff wird durch die Scheide im Inneren ausgeführt. Diese Therapie kann allerdings zu Nachwehen führen. Falls keine Therapie angeschlagen ist, muss die Gebärmutter komplett entfernt werden. Das wäre der letzte Ausweg. Der Grad der Schwere ist immer schlecht vorhersehbar.

Fazit

Eine vernünftige Vorsorgeuntersuchung kann die Anzeichen hervorbringen. Der nur der Arzt kann eine Risikobewertung vornehmen. Ein Kaiserschnitt kann diesem Problem aus dem Wege gehen. Trotzdem sollte der Kaiserschnitt nicht per se als Wunschgeburt gewählt werden, da bei einer weiteren Schwangerschaft das Risiko damit erhöht werden kann.

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