Organscreening

Organscreening

Das Organscreening wird auch Feinultraschall genannt, oder Organultraschall. Es gehört nicht zu den standardmäßig durchgeführten Untersuchungen sondern gehört zur spezielleren pränatalen Diagnostik. Es handelt sich also um eine Methode, das Baby bereits während der Schwangerschaft genau zu untersuchen.

Wann in der Schwangerschaft ist ein Organscreening sinnvoll?

In der Regel wird ein Organscreening zwischen der 19. und 23. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Wann genau es in deinem Fall sinnvoll ist, besprichst du am besten mit deinem Frauenarzt. Es wird empfohlen für Paare, die bereits ein krankes Kind zur Welt gebracht haben, oder wenn Erbkrankheiten in der Familie bekannt sind. Auch wenn es Auffälligkeiten bei den Standarduntersuchungen gibt, oder wenn die Mutter bei vorherigen Geburten schlechte Erfahrungen gemacht hat, bzw. es Komplikationen gab. Ein positives Untersuchungsergebnis kann den werdenden Eltern dabei helfen, der Geburt gelassen entgegen zu sehen.

Sollten jedoch Fehlbildungen erkannt werden, so kann oft bereits eine Operation während der Schwangerschaft im Mutterleib durchgeführt werden. So kann zum Beispiel ein frühzeitig erkannter Herzfehler effektiv behandelt werden.

Ablauf des Organscreening

Das Screening wird über der Bauchdecke der Mutter durchgeführt. Der Ablauf unterscheidet sich also nicht bedeutend vom ersten Ultraschall. Zumindest nicht für die Schwangere. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Organe des Fötus gelegt, um eventuelle Missbildungen wie zum Beispiel Herzfehler beim Baby zu erkennen. Etwa 90% aller schwerwiegenden Organfehlbildungen lassen sich auf diese Weise pränatal erkennen. Auch das Gesicht und die Entwicklung der Wirbelsäule werden genauer unter die Lupe genommen. Das Organscreening verlangt nicht nur sehr feine Gerätschaften sondern auch viel Erfahrung bei der Diagnose.

Deshalb sollten bei einer fein-diagnostischen Untersuchung am besten Spezialisten aufgesucht werden. Den Mutterschaftsrichtlinien zufolge sollen zwar alle Gynäkologen entsprechende Fortbildungen erhalten, die DEGUM und ihre Ultraschallexperten sehen das aber eher als kritisch an, da im Zweifel eben doch nicht der erforderliche Erfahrungshorizont vorliegt. Wenn du also ganz sicher gehen willst, ist es auf jeden Fall sinnvoll einen Experten aufzusuchen.

Kosten für ein Organscreening

Ein solches Screening ist bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf nicht notwendig, Daher werden die Kosten auch leider nicht von der Krankenkasse übernommen. Je nach Bundesland müssen die werdenden Eltern daher zwischen 140 EUR und 200 EUR aus eigener Tasche zahlen. Dein Frauenarzt kann dich umfassend darüber informieren, welche Behandlungen in den Bereich der Schwangerschaftsvorsorge fallen und welche zur Pränataldiagnostik gehören. Sogenannte IGEL-Leistungen werden grundsätzlich nicht von der Kasse übernommen, können im Einzelfall aber trotzdem durchaus sinnvoll sein.

Outing des Geschlechts beim Organscreening

Bei der Feindiagnostik in der 21. Schwangerschaftswoche kann das Geschlecht mit sehr großer Sicherheit bestimmt werden. Jedoch solltest du dich nicht hundert Prozent darauf verlassen, dass die Bestimmung des Geschlecht stimmt. Die Erfahrungen zeigen aber, dass es durchaus Paare gibt, die nach der Geburt überrascht waren. Selbstverständlich haben die Eltern auch weiterhin ein Recht auf Nichtwissen und müssen sich das Geschlecht nicht sagen lassen.

4.78 / 5 (9 Stimmen)