Eine Nebenplazenta – was ist das?

Eine Nebenplazenta – was ist das?

Im Laufe der Schwangerschaft, während der Geburt und auch noch nach der Entbindung, werden Eltern mit vielen Fachbegriffen überhäuft. Oft verunsichern die normalsten Dinge diese, weil man zuvor noch nie etwas von diesen Begrifflichkeiten gehört hat. Unser Beispiel ist die Nebenplazenta. Was ist das eigentlich? Ist es gefährlich? Was kann man dafür oder dagegen tun?

Ursachen für eine Nebenplazenta

Der Fachbegriff für eine Nebenplazenta lautet: Placenta succenturiata. Dieses Phänomen kommt häufiger vor, wie du dir vielleicht denkst. Zu deiner normalen Plazenta hat sich hier einfach eine weitere, kleinere Plazenta gebildet. Ab einem bestimmten Zeitpunkt der Schwangerschaft bildet die Fruchtanlage sich zu einem so genannten Zottenball. Ein Teil dieses Zottenballs verwandelt sich zur Plazenta und der Rest entwickelt sich zurück, weil dieser Teil nicht versorgt wird. Wird dieser Teil jedoch durch ein Gefäß versorgt, bildet sich die Nebenplazenta.

Die Nebenplazenta ist nicht zu verwechseln mit der Zwillingsplazenta. Bei eineiigen Zwillingen kann es vorkommen (seltener Fall), dass es nur eine Plazenta gibt, die sich geteilt wird, wodurch es dazu kommen kann, dass ein Zwilling nicht richtig versorgt wird. Da die meisten Zwillinge jedoch zweieiig sind hat meistens jeder Zwilling eine eigene Plazenta für sich.

Ist eine Nebenplazenta gefährlich?

Grundsätzlich ist eine Nebenplazenta nicht gefährlich und wird oft erst bei der Geburt festgestellt. Sollte sich diese jedoch verändern (Mutterkuchen löst sich, Plazenta ist entzündet oder Gefäße werden verletzt) kann es zu Blutungen kommen. Diese Blutungen solltest du deiner Frauenärztin natürlich immer mitteilen und diese kontrollieren lassen. Wie schon gesagt, kommt dieses Phänomen öfter vor, als du denkst.

Ist eine natürliche Geburt möglich?

Ja. Eine natürliche Geburt ist auch mit einer zweiten Plazenta möglich. Bei der natürlichen Entbindung muss darauf geachtet werden, dass die Nebenplazenta mit der Nachgeburt raus kommt. Wenn nicht, muss dies mit einer Ausschabung passieren. Bei der Entbindung per Kaiserschnitt wird die Nebenplazenta natürlich raus genommen. Was passieren kann ist jedoch, dass sich die Plazenta teilweise oder komplett vor den Muttermund legt. Sollte dies der Fall sein, MUSS das Baby per Kaiserschnitt geholt werden.

Komplikationen während der Entbindung

Die Ursachen einer weiteren Plazenta sind dir nun bekannt. Nun gehen wir auf die Komplikationen ein, die vor und während der Entbindung auftreten können, aber nicht müssen. Wie vorhin schon erwähnt, kann es zu einem Verschluss vom Muttermund kommen und das Baby muss per Kaiserschnitt geholt werden. Es kann durch die Verengung des Muttermunds, nach der Entbindung, immer mal vorkommen, dass die Neben- und die normale Plazenta, auf dem Wege der Nachgeburt, nicht mit rauskommen. In diesem Fall hilft die Hebamme, zieht leicht an der Nabelschnur, damit diese die Plazenta mit raus zieht. Sollte die Hebamme zu fest ziehen, kann es passieren, dass die Nabelschnur abreißt und die Plazenta nicht mit raus kommt. In diesem Falle ist eine Ausschabung nötig.

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