HCG Wert nach einer Fehlgeburt

HCG Wert nach einer Fehlgeburt

Das Hormon HCG oder humanes Choriongonadotropin wird in der Schwangerschaft in den Zellen der Plazenta gebildet. Dieses Hormon bewirkt, dass ein Schwangerschaftstest positiv angezeigt wird, da es über die Nieren in die Blutbahn gelangt und dadurch sowohl im Blut, als auch im Urin nachgewiesen werden kann. In fast allen Fällen wird HCG nur in der Schwangerschaft, ab dem Zeitpunkt in dem die befruchtete Eizelle sich mit der Gebärmutterschleimhaut verbindet und die Einnistung stattgefunden hat. Denn das Hormon hat eine wichtige Aufgabe: es bewirkt, dass kein Eisprung mehr erfolgt und die Gebärmutterschleimhaut nicht mehr abgestoßen wird. Dadurch bleibt in den folgenden 40 Wochen der Schwangerschaft in der Regel auch die Periode aus.

Die Konzentration vom HCG

Acht bis zwölf Tage nach dem Eisprung kann HCG im Blut und Urin nachgewiesen werden. Während der ersten Wochen der Schwangerschaft steigt die HCG-Konzentration auf durchschnittlich 100.000 IE (internationale Einheiten) pro Liter an und verdoppelt sich etwa alle 2 bis 3 Tage. Zwischen der achten und elften SSW erreicht der Wert seinen Höhepunkt und fällt danach ständig ab. Nach einer normalen Geburt ist er bereits nach 36 Stunden nicht mehr nachweisbar. Doch wie verhält sich der HCG Wert nach einer Fehlgeburt?

Humanes Choriongonadotropin nach einer Fehlgeburt

Nach einer Fehlgeburt sinkt der HCG Wert deutlich langsamer als nach einer normalen Entbindung. Deswegen glauben viele Frauen auch, dass sie wieder schwanger sind, weil das HCG nicht sinkt und dadurch noch einige Zeit nachweisbar bleibt. Auch nach einer Ausschabung kann der Wert noch einige Zeit zu hoch sein. Deswegen sollten Frauen nicht zu früh wieder einen Schwangerschaftstest machen. In der Regel ist die erste Periode nach einer Schwangerschaft ein sicheres Zeichen dafür, dass wieder „geübt“ werden kann. Da spätestens dann der Körper wieder begonnen hat aufbauende Gebärmutterschleimhaut abzustoßen. Spätestens dann sollte der HCG Wert auch nach einem Abort wieder weit genug gesunken sein.

Nach einer Fehlgeburt sinkt der HCG-Wert nur langsam

Der HCG-Wert nach einem Abort sinkt nur langsam. Je nach dem in welcher SSW der Abort oder womöglich eine Ausschabung stattgefunden hat, kann manch eine Frau sogar denken, der Wert geht nicht runter. Das liegt daran, dass der Körper sich auf eine 9-monatige oder 40-wöchige Schwangerschaft eingestellt hat. Kommt es zu einem vorzeitigen Abbruch der Schwangerschaft womöglich zu einem Tag, an dem der HCG-Wert am höchsten war, muss der Körper diese Nachricht zunächst verarbeiten.

Humanes Choriongonadotrapin nach einer Fehlgeburt wird dann zwar nicht mehr neu gebildet, der Abbau allerdings dauert einige Zeit. So wird der Wert im Schnitt nur alle 1-2 Tage halbiert. Je nach Ausgangswert kann der vollständige Abbau dadurch bis zu einem Monat dauern. Fälschlicherweise gehen deswegen einige Frauen schon schnell nach einer Fehlgeburt davon aus, schon wieder schwanger zu sein, weil der Wert noch immer zu hoch ist. Damit sollte allerdings vorsichtig umgegangen werden.

Dass das Humanes Choriongonadotropin nach einer Fehlgeburt nicht runter geht ist daher ein Trugschluss. Es handelt sich dabei nur um einen schleichenden Prozess, wodurch HCG noch länger nachweisbar bleibt.

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