Tipps rund um einen Krippenplatz

Tipps rund um einen Krippenplatz

Leider ist es in Deutschland immer noch Realität, dass Eltern auf einen Krippenplatz für den Nachwuchs trotz eines geltenden Rechtsanspruches lange warten müssen, da die begehrten Plätze auf lange Sicht belegt sind. Dabei könnt Ihr die folgenden Ratschläge beherzigen, die bei der Suche nach einem Krippenplatz hilfreich sein können.

Sobald Eltern wissen, dass eine Schwangerschaft vorliegt, empfiehlt sich die Suche nach einer geeigneten Betreuung für die Kinder. Optimal ist ein Platz in der Nähe des Wohnortes, doch manchmal empfiehlt sich auf die Suche im Umfeld der Arbeit. Die Gründe dafür liegen auf der Hand, wenn entweder im Wohnort keine Einrichtung einen Platz anbietet oder die Öffnungszeit der Einrichtung in Arbeitsnähe mehr Spielraum anbietet.

Einige Städte und Kommunen bieten im Netz entsprechende Datenbanken an, die bei der Suche hilfreich sein können und vielleicht auch einen ersten Eindruck vermitteln können. Ist diese Möglichkeit nicht gegeben, fragt bei den zuständigen Jugendämtern an. Die Suche von Eurer Seite sollte solange aktiv sein, wie Ihr einen Platz sucht.

Ist eine erste Vorauswahl getroffen, könnt Ihr Euch direkt in der Einrichtung oder beim Träger anmelden. Dafür lässt man sich auf die zur Verfügung stehenden Wartelisten setzen, denn je mehr Auswahlmöglichkeiten bestehen, umso größer ist die Chance einen begehrten Platz zu ergattern. Nutzt dafür zum Beispiel den von vielen Einrichtungen angebotenen „Tag der offenen Tür“, wo Ihr auch erste Eindrücke über die Einrichtung mit den Kindern erhaltet. Hier können auch Fragen beantwortet werden nach der Versorgung, dem Konzept, den zu erwartenden Kosten, den Öffnungszeiten und dem Alter der betreuten Kinder. Es gibt Einrichtungen, die Kinder bereits ab dem 1. Lebensjahr aufnehmen; andere bieten Plätze erst ab einem Alter von anderthalb Jahren an.

Der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz

Der seit dem Jahr 2013 geltende Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz des Kindes ab dem ersten Lebensjahr ist bei der Suche nach einem Krippenplatz leider keine Hilfe, denn laut einer Umfrage aus dem Jahr 2017 fehlen 300.000 Betreuungsplätze in Deutschland. Der Rechtsanspruch ist zwar einklagbar, aber oftmals vergeht viel Zeit, bis das Urteil gesprochen wird und dann entspricht mitunter der angebotene Krippenplatz absolut nicht den Erwartungen. Kann kein Krippenplatz gefunden werden, haben Eltern dann einen Anspruch auf Schadenersatz gegenüber dem Träger oder der Kommune (Urteil III ZR 278/15, III ZR 302/15 und III ZR 303/15 vom 20. Oktober 2016).

Ab wann sollte man um einen Krippenplatz bemühen?

Für einen Krippenplatz sollte man sich rechtzeitig anmelden. Dies sollte von Euch spätestens 6 Monate vor dem Betreuungsbeginn in der Einrichtung oder beim Träger erfolgen. Mitunter sind dafür nur bestimmte Tage in der Woche vorgesehen, an dem man dies beantragen kann. Wichtig für die Anmeldung sind neben der Geburtsurkunde, die Arbeitsbescheinigung beider Eltern oder dem alleinerziehenden Elternteil, das Vorsorgeheft und der Impfausweis. Der dann geschlossene Betreuungsvertrag wird dann zwischen Euch und dem Träger geschlossen.

Ist man durch einen Umzug gezwungen einen Krippenplatz zu suchen, solltet Ihr auch hier aktiv werden, sobald klar ist, dass ein Wohnortwechsel bevorsteht. Mitunter bieten in solchen Fällen die zukünftigen Arbeitgeber auch eine Hilfe rund um den Umzug an.

Was muss ich für einen Krippenplatz bezahlen?

Die Preise für einen Krippenplatz sind deutschlandweit sehr unterschiedlich und häufig abhängig von der Region dem Träger (öffentlich oder privat), dem gelebten Konzept und der Betreuungszeit. In einigen Fällen erfolgt eine Kostenübernahme komplett vom zuständigen Jugendamt, in anderen Fällen werden monatliche Kosten von mehr als 500 Euro pro Monat aufgerufen. Hier haben Familien aufgrund der Preise schon einen Umzug in Kauf genommen, da man die geforderten Preise nicht zahlen konnte. In besonderen Härtefällen kann man auch beim zuständigen Jugendamt eine Kostenübernahme beantragen, wenn man die aufgerufenen Kosten nicht bezahlen kann.

Je früher man plant und sich umhört, hat man eine relative gute Chance auf einen Krippenplatz. Es ist nicht nur beruhigend zum Wohl des Kindes eine optimale Betreuung gefunden zu haben, sondern es vermittelt auch einem selber ein beruhigendes Gefühl auf die eigene Planung und die Gespräche mit dem Arbeitgeber, ab wann und wie umfangreich man wieder ins Berufsleben zurückkehren kann.

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